Viel und Alles
Zu Zeiten des islamischen Kalifen Omar wurde jeder Bürger der Stadt dazu aufgerufen eine Spende zu leisten um einen Haus zu bauen, in der die Bedürftigen der Stadt mit notwendigem essen versorgt werden können.
Jeder Bürger spendete das von sich was er spenden konnte und alle in der Gemeinde machten mit, da waren nur noch zwei Bürger die noch nicht gefragt wurden ob sie eine spende hätten. Der eine war der reichste Kaufmann der Stadt und der andere ein Garip der sich sein lebensunterhalt als hirte verdiente. Man ging zunächst zum Kaufmann, doch bevor er was spenden wollte, hatte er ein paar fragen, er wollte wissen, wer bisher die grösste Summe gespendet hat und wie gross die gesammt Summe der gesammelten Spenden ist. Man benatwortete ihm beide fragen und danach spendete er nicht nur mehr als der bisherige Spender , nein er spendete sogar den Betrag was bisher gesammelt wurde. Sichtlich erfreut und überrascht gingen die Sammler nun zu Garip.
Der ruhte sich ein wenig im Schatten eines Dattelbaumes aus und beobachtete die Ferne, auch ihn fragte man ob er was spenden wolle, da er keine taschen hatte wo er weltliches aufbewahren konnte schaute er sich ein wenig fragend selbst um, und gab das was er als sein ganzes Besitz hatte -seinen nachtmantel- der ihn dabei beschützte durch die kalte Wüstennacht zu kommen. Die Sammler waren nicht nur überrascht , sie wusste eigentlich auch mit der geleisteten Spende nichts anzufangen.
Sie gingen zu Omar und berichteten ihn vom Tage und wollten nun wissen, ob der meistbietende Kaufmann keinen besonderen Lob verdient hätte. Und Omar sprach ;
„sicherlich wird der Allbarmherzige jedem nach seiner Absicht richten und wir sind dem Kaufmann ausserordentlich dafür dankbar, dass durch seine Spende wir unserem vorhaben näher gekommen sind, aber eins kann ich euch sagen, dass der Allbarmherzige niemanden vergisst, der uneigennützig zwar nicht viel aber alles gegeben hat um sein wohlwollen zu geniessen.
Während der Kaufmann sich nun mit weltlichem Ruhm rühmen kann wird wohl der Garip sein wohlwollen geniessen“.
[marq=left]leonM[/marq]
ps : tausend jahre später meinte der garip unter den schriftstellern khail gibran
„ihr gebt nur wenig, wenn ihr von eurem besitz gebt“
(vom geben / der prophet / khalil gibran / )
